Eusebius-Bänkle

Diese Bank steht auch beim Hotel Viktor, sie erzählt die Sage vom Einsiedler Eusebius. Die Bank wurde, als Zeichen der Huldigung für das Leben und Schaffen von Eusebius, mit Lebensblumen bemalt. Neben der Bank steht eine große Mönchskutte aus Beton. Diese hält eine goldene Kugel, als Symbol für seinen abgetrennten Schädel.  

Die Sage

Auf dem Viktorsberge bei Feldkirch, der seinen Namen vom heiligen Viktor trägt, stand einst eine Curia oder Villa regia mit einem Jagdschlosse, auf welchem Karl der Dicke gern verweilte. Sein Beichtvater war ein frommer Mönch aus Schottland, namens Eusebius, der es dahin zu bringen wusste, dass der ganze Berg mit Wald, Wunn und Weid dem Kloster zu St. Gallen vom Kaiser geschenkt wurde. Eusebius zog sich in die Einsamkeit zurück, in welcher er fünfzig Jahre als Klausner gelebt haben soll, stets bemüht, die Anwohner und Neuankömmlinge zum Christenglauben zu bekehren. Eine Legende aus dem Spätmittelalter erzählt, wie Eusebius bei einer Wanderung durch die Dörfer im Tal einen am Sonntag arbeitenden Bauern rügte und der ihm daraufhin mit seiner Sense den Kopf abschlug. Eusebius nahm seinen Kopf unter den Arm und ging damit auf den Viktorsberg zurück. Als die Übeltäter dies sahen, erkannten sie Gottes Nähe und wollten fliehen, aber die Erde tat sich unter ihnen auf und verschlang sie. Auf dem Weg zum Viktorsberg begegnete Eusebius einer im Garten arbeitenden Frau, die sich gegenüber dem Kopflosen über das geschehene Verbrechen entrüstete; Eusebius aber rügte die Frau, ihr Verbrechen der Sonntagsarbeit sei noch größer. Eusebius' Reliquien ruhen seit 1786 im Kloster St. Gallen, weitere im Rankweiler Ortsteil Brederis; die 1959 dort errichtete Kirche wurde ihm geweiht. Westlich von Brederis steht eine kleine, Anna geweihte Kapelle, die der Sage zufolge an jener Stelle errichtet wurde, an der Eusebius den Märtyrertod erlitt. Das Kloster auf dem Viktorsberg, das älteste Kloster in Vorarlberg, war seit dem 9. Jahrhundert ein geistliches und geistiges Zentrum im Dreiländereck; 1785 wurde es aufgelöst, in den Gebäuden wurde 1984 die Stiftung Kloster Viktorsberg”, ein Kultur- und Tagungshaus, angesiedelt.

Die Kirche in Rankweil wurde im 14. Jahrhundert Marien-Wallfahrsort, 1460 entstand das Gnadenbild, für das 1657 die Loretokapelle” geschaffen wurde.